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Therapie

Komedikationen EGPA

Mögliche Therapiekombinationen bei Eosinophiler Granulomatose mit Polyangiitis

Die Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) ist eine komplexe Erkrankung mit unterschiedlichen Symptomen und Begleiterkrankungen. Daher ist oft auch eine ebenso komplexe Behandlung erforderlich.

Junger Arzt und  junge Frau im Gespräch

Eine wichtige Komponente der Therapie ist dabei die Komedikation – die Verwendung verschiedener Medikamente, um die Erkrankung umfangreich zu behandeln. Ziel ist es, 

  • eine Remission zu erreichen und aufrechtzuerhalten, 
  • Organbeteiligung zu kontrollieren, 
  • Symptome und Begleiterscheinungen zu lindern und 
  • die Lebensqualität zu verbessern. 

Dabei sollte die Behandlung individuell angepasst werden. Entscheidungen über die Therapie werden in enger Zusammenarbeit zwischen Patienten und behandelnden Fachärzten getroffen. Komedikationen können zum einen EGPA-Symptome gezielt behandeln und zum anderen Nebenwirkungen der Medikamente verringern oder vorbeugen.

Komedikationen können je nach Schweregrad der Erkrankung und den betroffenen Organen und Körperstellen variieren. Sie werden den entsprechenden Krankheitsphasen und Erscheinungsbildern angepasst. In der Regel werden verschiedene medikamentöse Therapien kombiniert eingesetzt. Dabei können oftmals die Dosierungen der einzelnen Medikamente reduziert und Nebenwirkungen und (Langzeit-)Komplikationen vermieden werden. Dies gilt vor allem für die häufig eingesetzten Glukokortikoide und Immunsuppressiva. 

Lerne hier mehr über verschiedene medikamentöse Therapien und mögliche Nebenwirkungen: 

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Insgesamt ist es wichtig, Symptome und Verlauf der EGPA zu beobachten und die Medikamente im Blick zu behalten. Ein Patiententagebuch kann dabei helfen. So bist du für den nächsten Termin bei deinem Arzt oder deiner Ärztin vorbereitet. Gemeinsam könnt ihr Fragen klären oder wichtige Veränderungen feststellen. 

Falls du Anzeichen für mögliche Nebenwirkungen erkennst, solltest du deinen Arzt oder deine Ärztin so zeitnah wie möglich darauf ansprechen.


Komedikation im Überblick

Zu den häufig verwendeten Medikamenten bei EGPA gehören Glukokortikoide, Immunsuppressiva, Chemotherapeutika und Antikörpertherapien. Diese werden oftmals kombiniert, um die EGPA möglichst gut zu kontrollieren, Begleiterkrankungen zu behandeln, Nebenwirkungen vorzubeugen und Langzeitschäden zu vermeiden. 

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Zu den häufig verwendeten Medikamenten gehören Glukokortikoide. Diese haben entzündungshemmende Eigenschaften und können viele Symptome der Erkrankung lindern. Dabei sollte die Dosis so niedrig wie möglich sein, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Darüber hinaus helfen Immunsuppressiva oder Medikamente aus der Gruppe der Chemotherapeutika (allein oder in Kombination), Entzündungsprozesse zu kontrollieren. Der gezielte Einsatz von Antikörpertherapien ist in der Regel sehr effektiv und nebenwirkungsarm. Antikörpertherapien werden je nach Symptomatik oftmals mit anderen Medikamenten kombiniert, um eine umfassende Behandlung sicherzustellen. Durch die gezielte Kombination der Medikamente kann eine effektive, umfangreiche Behandlung erzielt werden, die Dosierungen der einzelnen Medikamente können niedrig angesetzt werden und damit die Nebenwirkungen entsprechend reduziert werden.

Bei einer Komedikation werden häufig Glukokortikoide mit Immunsuppressiva oder Chemotherapeutika kombiniert. Zudem werden Antikörpertherapien oftmals mit Glukokortikoiden oder Immunsuppressiva kombiniert. Durch diese Komedikationen können die einzelnen Medikamente in einer niedrigeren Dosis als bei der alleinigen Gabe verabreicht werden. Damit werden die entzündungshemmenden Eigenschaften der verschiedenen Medikamente effektiv kombiniert und die Behandlung sollte relativ nebenwirkungsarm sein.

Du hast Fragen, welche Medikamente du mit deinen EGPA-Medikamenten einnehmen kannst? Dein Arzt oder deine Ärztin helfen dir sicher gerne weiter.


Behandlung von Begleiterkrankungen

  • Asthma

    Asthma ist oft eines der ersten Symptome, das bei EGPA-Patienten auftritt und die häufigste Begleiterkrankung. Eine Verschlechterung der asthmatischen Beschwerden geschieht oftmals in Phasen erhöhter Krankheitsaktivität. Daher erfordert die Behandlung eine sorgfältige Überwachung. 

    Folgende Zusatzmedikamente können bei der Behandlung von EGPA-bedingtem Asthma möglich sein: 

    • Inhalative Glukokortikoide können Atemwegs- und Asthmasymptome lindern. 
    • Inhalative Bronchodilatatoren werden in der Regel bedarfsorientiert bei akuten Asthmabeschwerden zur Erweiterung der Bronchien eingesetzt. 
    • Glukokortikoide oder andere immunmodulatorische Medikamente in Tablettenform können bei schweren oder unkontrollierten Asthmasymptomen erforderlich sein, um die Entzündung zu reduzieren und die Atemwegsprobleme zu lindern.

    Ein Facharzt (Pneumologe) sollte hierbei immer hinzugezogen werden, um einen umfassenden Behandlungsplan zu entwickeln.  

    Quelle: 1,2

  • Begleitende Herzerkrankungen

    Bei EGPA können durch Entzündungen verschiedene Erkrankungen des Herzens und der Blutversorgung auftreten. Die zusätzliche Gabe von Glukokortikoiden oder Immunsuppressiva helfen oftmals, diese Entzündungen zu reduzieren und Herzschäden vorzubeugen. Zusätzlich können Medikamente zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck und anderen kardiovaskulären Erkrankungen erforderlich sein. Für diese Behandlungen sollte immer ein Spezialist (Kardiologe) hinzugezogen werden.

  • Augenprobleme

    Durch die EGPA kann es auch zu Entzündungen der Bindehaut, Netzhaut und anderen Bereichen der Augen kommen. Wenn dies auftritt, erfolgt die Behandlung in der Regel zusätzlich mit lokal applizierten oder in Tablettenform gegebenen entzündungshemmenden Medikamenten wie: 

    Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um bleibende Schäden am Auge zu verhindern. Patienten mit Augenproblemen sollten regelmäßig von einem Augenarzt untersucht werden, um den Krankheitsverlauf zu überwachen und geeignete Behandlungen zu erhalten.

    Quelle: 3

  • Gelenk- und Muskelschmerzen

    Häufige Symptome bei EGPA sind Gelenk- und Muskelschmerzen. Wenn die verabreichten EGPA-Medikamente nicht ausreichen, um diese Symptome zu lindern, werden zusätzlich weitere Medikamente eingesetzt. Dazu gehören: 

    Bei der Gabe von NSARs ist es wichtig, an einen Magenschutz zu denken; vor allem wenn schon Magen-/Darmprobleme bestehen.

    Neben den medikamentösen Maßnahmen können aber auch nicht-medikamentöse physikalische Therapiemaßnahmen unterstützend zur Linderung von Gelenk- und Muskelschmerzen beitragen. Mit Spezialisten aus unterschiedlichen Disziplinen kann ein individueller Behandlungsplan entwickelt werden. Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind wichtig, um den Krankheitsverlauf zu überwachen und die Behandlung entsprechend anzupassen.

  • Hautprobleme

    Hautprobleme können bei EGPA eine Vielzahl von Formen annehmen, die einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen haben können. Sie erfordern eine gezielte Behandlung zusätzlich zu den EGPA-Medikamenten – in der Regel mit:

    Die Vermeidung von Hautreizstoffen und die Verwendung von feuchtigkeitsspendenden Cremes kann zusätzlich helfen, die Hautirritationen zu reduzieren. Bei der Behandlung sollten Dermatologen hinzugezogen werden.

    Quelle: 5

  • Bauchschmerzen

    Verschiedene Ursachen können zu Bauchschmerzen bei EGPA führen. Bei der Behandlung ist es wichtig, die zugrundeliegende Ursache zu identifizieren. Bei der Behandlung dieser Symptome kommen oft zusätzlich entzündungshemmende Medikamente wie Glukokortikoide und Immunsuppressiva zum Einsatz. Bei der Einnahme von klassischen Schmerzmedikamenten gilt Vorsicht! Bestimmte Medikamente können zu weiteren gastrointestinalen Beschwerden oder Wechselwirkungen mit EGPA-Medikamenten führen. Auch krampflösende Medikamente kommen hier möglicherweise zum Einsatz. Eine Zusammenarbeit mit dem Facharzt (Gastroenterologe) ist hier wichtig. 

    Generell sollten Schmerzmittel nie ohne vorherige Absprache mit den behandelnden Ärzten eingenommen werden.  

  • Entzündungen der Organe

    Entzündungen durch die EGPA können Lunge, Herz, Nieren, gastrointestinale und andere Organe betreffen. Die Symptome sind vielfältig und in der Regel kommen hier zusätzlich entzündungshemmende Medikamente wie Glukokortikoide und Immunsuppressiva zum Einsatz. Aber auch die zielgerichtete Antikörpertherapie oder biologische Therapie kann hier sehr wirksam sein.  

    Bei einem konkreten Verdacht auf Entzündungen spezifischer Organe sollte immer der entsprechende Spezialist hinzugezogen werden.  

  • Veränderungen im Blut

    Die EGPA kann die Blutgerinnung beeinflussen und so das Risiko für Thrombosen erhöhen. Bei EGPA-Patienten sollte daher das Blut regelmäßig im Labor untersucht werden. Zusätzlich zu bestehenden EGPA-Medikamenten können blutverdünnenden Medikamente (Antikoagulantien) zur Vorbeugung von Thrombosen oder Medikamente zur Behandlung von Blutungsstörungen angewendet werden.

Referenzen

1. Szczeklik W, et al. J Asthma. 2011 Mar;48(2):183-7.

2. Emmi G., et al. Nat Rev Rheumatol. 2023;19:378-393.

3. Sfiniadaki E, et al. Ophthalmol Ther. 2019 Jun;8(2):227-234.

4. Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (rheuma-liga.de). Letzter Zugriff am 08.03.2024. 

5. Kataoka H, et al. Rheumatol Int. 2021 Feb;41(2):449-454.

NP-DE-MPL-WCNT-240024, März24