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Was ist EGPA?

EGPA oder Asthma?

Zwei unterschiedliche Erkrankungen mit zusammenhängenden Symptomen

Die EGPA kann sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen. Daher ist es nicht immer einfach, Symptome der Erkrankung zuzuordnen. Häufig können sich im ersten Schritt zunächst auch asthmatische Symptome zeigen. Bei der Behandlung ist es daher wichtig, dass sowohl die Asthmaerkrankung als auch die EGPA gezielt behandelt werden.

Junge Frau bei Ärztin deutet Atembeschwerden an

"Asthma ist eine vielfältige Erkrankung, die wir heute immer individueller therapieren können. Dabei gilt es auch den ganzen Menschen im Blick zu haben und seltene, aber wichtige Begleiterkrankungen nicht außer Acht zu lassen. Hierzu zählt die EGPA, die häufig gemeinsam mit einem Asthma auftritt. Heute stehen nebenwirkungsärmere Medikamente zur Verfügung, die auch bei der EGPA eine individualisierte Therapie ermöglichen - wichtig ist es an diese seltene Krankheit zu denken!"

Prof. Dr. med. Frederik Trinkmann, Universitätsklinikum Heidelberg

Was ist EGPA? 

Bei der Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) handelt es sich um eine seltene Autoimmunerkrankung. Die früher auch als Churg-Strauss-Syndrom bezeichnete Krankheit verläuft chronisch und führt aufgrund eines gestörten Immunsystems zu Entzündungsreaktionen im Körper. Schäden an Gefäßen und Organen können die Folge sein. Da die Erkrankung sehr komplex ist, können eine Vielzahl an Symptomen auftreten, die sich bei jedem Betroffenen anders bemerkbar machen können. Häufig treten Probleme wie beispielsweise Husten, Kurzatmigkeit oder weitere Beschwerden auf, die auch auf ein Asthma hinweisen können. Rund 95 % aller EGPA-Patienten erkranken tatsächlich im frühen Stadium an Asthma.1 Im weiteren Verlauf dann die EGPA zu erkennen, ist gar nicht so einfach. 

Schon gewusst?

95% aller EGPA-Patienten leiden zusätzlich unter (schwerem) Asthma.

Was ist Asthma?

Asthma ist eine chronische Erkrankung, die zu einer Verengung der Atemwege führt. Typischerweise treten anfallsartige Symptome wie Luftnot oder Schleimbildung auf. Es gibt jedoch auch Betroffene mit dauerhaften Beschwerden. Der Erkrankung liegt eine Entzündung der Atemwege und oft auch eine Überempfindlichkeit gegenüber einer Vielzahl von Reizen zugrunde. Dies können Pollen, Feinstaub, aber auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit sein.

Gut zu wissen

Asthma ist nicht gleich Asthma! Allgemein unterscheidet man zwischen allergischem und nicht-allergischem Asthma aber auch innerhalb dieser Kategorien gibt es verschiedene Asthmaarten, -Abstufungen und -Mischformen. Du leidest unter Asthmasymptomen? Lass dich von deinem Arzt/deiner Ärztin beraten, welche Form vorliegen könnte.

EGPA und Asthma: Zwei Krankheiten die häufig zusammengehören

Beide Krankheiten haben gemeinsam, dass sich eine Entzündung im Körper entwickelt hat. Diese unter Kontrolle zu bekommen, ist daher eines der wichtigsten Ziele. Allerdings beschränkt sich die Entzündung beim Asthma auf die Atemwege, wohingegen sie bei der EGPA im gesamten Körper auftreten kann. Entsprechend unterscheiden sich die Behandlungen voneinander.

Mehr zu medikamentösen Therapieoptionen bei EGPA

Asthma Behandlung

Die Behandlung des Asthmas orientiert sich an den Beschwerden und erfolgt in Stufen. Ziel der Behandlung ist es, die Verengung der Atemwege und die Entzündung verbessern. Dafür stehen unterschiedliche, hochwirksame Medikamente zur Verfügung. Vielen Betroffenen kann durch die Kombination von Medikamenten gut geholfen werden. Ein inhalatives Kortisonpräparat wirkt dabei gegen die Entzündung und muss dauerhaft angewendet werden. Andere ebenfalls inhalativ angewendete Medikamente erweitern die Atemwege und werden nur bei Bedarf eingesetzt. Ein Medikament, das inhaliert wird, hat den Vorteil, dass wichtige Wirkstoffe direkt dort ankommen, wo sie wirken sollen – in der Lunge. Es gibt jedoch auch Betroffene, bei denen die Inhalationstherapie allein nicht ausreicht. Sie leiden an einer schweren Form des Asthmas. In diesen Fällen werden Medikamente angewendet, die auf das Immunsystem des Körpers wirken. Hierzu stehen innovative Therapien mit monoklonalen Antikörpern zur Verfügung, mit welchen eine individualisierte und nebenwirkungsarme Therapie des schweren Asthmas möglich ist.

Junger Mann mit Inhalationsgerät

Asthmatherapie nicht wirksam?

Insbesondere, wenn häufige Kortisongaben erforderlich sind oder sich der Gesundheitszustand trotz angepasster Behandlung nicht bessert, sollte man nach anderen Auslösern suchen. Asthma kann auch Ausdruck von entzündlichen Erkrankungen sein, die den ganzen Körper betreffen – wie beispielsweise die EGPA. Diese sind zwar selten, können jedoch zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität und Lebenserwartung führen. Auch hierfür gibt es heute individuelle Therapiemöglichkeiten. Daher ist es wichtig die Diagnose rechtzeitig zu stellen.

Gut zu wissen

Eine optimierte Asthmatherapie führt bei dir nicht zur Symptomfreiheit? Du musst häufig auf Kortison zurückgreifen, ohne dass sich dein Gesundheitszustand bessert? Sprich deine/deinen behandelnde Arzt/Ärztin darauf an, ob vielleicht noch eine andere, seltenere Erkrankung der Grund für deine Beschwerden sein könnte. Manchmal kann sich hinter dem schweren Asthma zusätzlich auch eine EGPA verbergen.

Referenzen
Szczeklik W, Sokołowska BM, Zuk J et al. The course of asthma in Churg-Strauss syndrome. J Asthma. 2011 Mar;48(2):183-7.

NP-DE-MPL-WCNT-230013, Aug23